Jugend(sozial)arbeit und Schule

Die Kooperation von Jugendhilfe und Schule ist ein seit Jahren wachsendes Arbeitsfeld. Dies entspricht der Erkenntnis und Erfahrung, dass eine bedarfsgerechte Unterstützung, Begleitung und Förderung sowie der Schutz der jungen Menschen letztlich nur gemeinsam durch ein ressortübergreifendes, abgestimmtes Handeln gesichert werden kann. Kein Bereich, keine Institution kann diese Aufgabe alleine bewältigen. Es stellt sich nicht mehr die Frage, ob die Bereiche zusammenarbeiten (wollen), sondern wie sie die Zusammenarbeit gewinnbringend für die jungen Menschen und deren Familien gestalten. Es geht um nichts weniger als einen Beitrag zu einer inklusiven, vielfältigen und demokratischen Gesellschaft. In Berlin verfügt seit 2022 jede der über 600 öffentlichen Schulen über das Angebot der Schulsozialarbeit, maßgeblich ausgestattet durch das Landesprogramm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“. Dazu kommen unterschiedliche weitere bezirkliche Angebote (unter anderem Schulstationen oder werkpädagogische Angebote). Auch im Land Brandenburg wächst die Zahl der Schulsozialarbeiter/innen seit Jahren. Die Schulsozialarbeit stellt durch die kontinuierliche Präsenz im Schulalltag und Einbindung in die internen Arbeitsstrukturen der Schule die intensivste Form der Kooperation zwischen beiden Bereichen dar.

Gemeinsame, verbindende Themen sind unter anderem Stärkung der Partizipation und Teilhabe am Ort Schule, Umgang mit Konflikten und Gewalt, Vermeidung von Schuldistanz beziehungsweise abgestimmtes Handeln bei schuldistanzierten Schülern/-innen, demokratiepädagogische Angebote, Cyber-Mobbing, soziales Lernen, Umgang mit Vielfalt und Stärkung von Toleranz, inklusive Bildung sowie der Umgang mit psychisch belasteten jungen Menschen. Diese und weitere Themen werden in ein- oder mehrtägigen Seminaren praxisnah aufgegriffen und vermittelt. Beispielhaft seien genannt:

  • Traumasensible Schulsozialarbeit
  • Inklusive Schulsozialarbeit – positionieren wir uns!
  • Diversity in der Schulsozialarbeit: sexuelle und geschlechtliche Vielfalt thematisieren
  • Haltung zeigen: Umgang mit rassistischen Aussagen und Verschwörungserzählungen in der Schule

Die Seminare richten sich an sozialpädagogische Fachkräfte sowie Lehrkräfte, die vor Ort an den Schulen beziehungsweise in sozialräumlichen/regionalen Arbeitsstrukturen zusammenarbeiten und entlang der gemeinsamen Themen die interprofessionelle Kooperation gestalten.

Das SFBB ist mit der Umsetzung der programminternen Fortbildung der beteiligten Schulen und Fachkräfte im Landesprogramm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ beauftragt. Für diesen geschlossenen Teilnehmendenkreis werden themenbezogene und regionalisierte Fortbildungsmodule sowie Fachtage durchgeführt.

Die Gestaltung der Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule ist zunehmend auch eine bezirkliche Steuerungs- und Koordinierungsaufgabe. Alle Berliner Bezirke verfügen über ein spezifisches Rahmenkonzept dafür. Das SFBB unterstützt die Bezirke bei der Ausgestaltung dieser Aufgabe durch die Umsetzung gemeinsam geplanter Fachveranstaltungen und Fortbildungsangebote. So kann beispielsweise die bereichsübergreifend organisierte jährliche Fachtagung Gute Schule Spandau auf eine bereits 16-jährige Tradition zurückblicken.